Permalink richtig ändern (ohne Rankingverlust)

Einrichten von Weiterleitungen bei URL-Änderungen

Wer kennt es nicht: eine Artikel-Überschrift gefällt nach einiger Zeit nicht mehr oder zieht zu wenig Leser an: "Meine langweilige Überschrift". Also ran an die Überschrift und sie griffiger formulieren. Sehr schön, passt: "Meine brandneue, super spannende Überschrift". Doch der Link zum Artikel ist noch der Alte und passt jetzt nicht mehr: "www.meinesite.de/alte-ueberschrift.html". Also eben noch den Link angepasst: "www.meinesite.de/neue-ueberschrift.html". Doch halt! So würdest du einen toten Permalink produzieren.

Sobald Google (und andere Suchmaschinen) deinen neuen Artikel gefunden hat, wird der zugehörige Link in den Suchindex aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt kann dein neuer Artikel bei Google gefunden werden und wird auch zu entsprechenden Keywords gerankt. Wenn du den Link jetzt einfach änderst, dann gibt es zwei Probleme.

Probleme bei einer Link-Änderung

  • Google bekommt von der Änderung erstmal nichts mit. Dein Artikel wird weiterhin mit dem alten Link in den Suchergebnissen angezeigt. Klickt nun ein Interessent (vielleicht ein potenzieller Neukunde?) auf den veralteten Link im Suchergebnis, so kommt dieser auf eine Fehlerseite (404 Seite nicht gefunden). Der Interessent ist frustriert und nimmt evtl. einfach den nächsten Google-Treffer (die Konkurrenz?). Nicht so gut.
  • Google bekommt mit, dass der Link zum Artikel nicht mehr funktioniert. Also löscht Google den Link aus dem Index. Das heißt: Ranking-Abfall – du wirst nicht mehr gefunden. Obwohl es ja die gleiche Seite noch gibt, aber eben unter einer anderen URL.

Nach einer gewissen Zeit wird Google auch den neuen Link selbstständig finden und erneut in den Index eintragen, aber auf diese Weise hast du keine Kontrolle über den Prozess und kannst zeitweise im Ranking abfallen. Insbesondere, wenn du gleich diverse Artikel-Links veränderst.

Wie Ranking-Abfall verhindern?

Du kannst das Problem allerdings elegant umgehen, indem du einfach selbst die Zügel in die Hand nimmst und Google proaktiv mitteilst, dass du Link A umbenannt hast und er nun Link B ist. Das geht mit Umleitungen (redirections), die in die .htaccess-Datei eingetragen werden können. Die htaccess ist eine einfache Textdatei, die du im Grundverzeichnis deiner Contao- oder Wordpress-Website findest. Dort fügst du einen Eintrag pro Link hinzu, den du verändert hast.

Ergänze einfach folgenden Block irgendwo in der htaccess-Datei und füge eine Zeile pro Weiterleitung hinzu (die Zeile beginnend mit "Redirect 301"):

<IfModule mod_rewrite.c>
    RewriteEngine On
    Redirect 301 /alte-ueberschrift.html https://www.meinesite.de/neue-ueberschrift.html
</IfModule>

Welche Typen von Weiterleitungen gibt es?

Vielleicht hast du dich gefragt, was im obigen Beispiel die "301" zu bedeuten hat? Da ist die spezifische Bezeichnung für den Typ der Weiterleitung. Es gibt verschiedene Typen, die jeweils unterschiedliche Bedeutungen haben. Diese können dann passend zum Einsatzzweck genutzt werden.

Hier eine Übersicht über die wichtigsten zwei, die für dich relevant sein könnten:

  • 301-Weiterleitung / 301 Redirect (dauerhaft verschoben)
  • 302-Weiterleitung / 302 Redirect (vorübergehend verschoben)

Die 301-Weiterleitung bedeutet, dass die URL-Veränderung permanent bleibt – du beabsichtigst also nicht in absehbarer Zeit, die URL wieder zurück umzubenennen. Dies ist die Standard-Weiterleitung, wenn du einen Permalink änderst. Google wird bei dieser seinen Index umschreiben und die alte URL durch die neue austauschen.

Die 302-Weiterleitung bedeutet, dass das Weiterleitungsziel nur als vorübergehender Ersatz für die eigentliche Webseite dienen soll. Google würde hier nichts an seinem Index verändern, da es davon ausgeht, dass die Weiterleitung bald wieder herausgenommen wird, und somit ohnehin wieder die ursprünglichen Webseite aufgerufen würde.

Es gibt noch einige weitere Weiterleitungstypen (303-Redirect, 307-Redirect, 308-Redirect), die sich allerdings nur in Nuancen unterscheiden. In der Regel kommt man mit den oben genannten Zweien aus.

Probleme gelöst

Die nun eingerichtete 301-Weiterleitung löst beide Probleme von oben:

  • Ruft jemand den alten Link auf (z. B. aus den Google-Suchergebnissen), dann wird er automatisch auf den neuen Link weitergeleitet. Keine Fehlerseite. Und vielleicht bald ein neuer Kunde?
  • Google bekommt die Information, dass der alte Link nicht mehr existiert und gleichzeitig den neuen Link geliefert. So löscht Google nicht einfach den alten Link, sondern ersetzt ihn sauber mit dem neuen. Die Ranking-Position der Seite bleibt vollständig und nahtlos erhalten.

Für Wordpress gibt es das sehr gute Plugin "Redirection", mit dem du direkt im Backend die Weiterleitungen einrichten kannst. Das ist sehr praktisch und ohne technische Kenntnisse zu bewerkstelligen. Bei Contao gibt es das kostenpflichtige Plugin "Automatische Weiterleitungen" (redirection) des Herstellers Fast & Media, das für einmalig € 99 (netto) zu haben und ebenfalls empfehlenswert ist.

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